Mathi Schenks letzte Reise nach Polen

Mathi SchenkAuf den Spuren der eigenen Vergangenheit unternimmt der 75jährige Mathi Schenk im Sommer 2001 seine letzte Reise nach Polen.

Er lebt in den Ostkantonen Belgiens, die nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Mai 1940 mit dem Deutschen Reich zwangsvereinigt wurden. Wer sich nicht freiwillig zur Wehrmacht meldete, wurde – wie Mathi Schenk – als Zwangssoldat für Deutschland in den Krieg geschickt. Bei Ausbruch des Warschauer Aufstandes im August 1944 kam der 18jährige in die polnische Hauptstadt und wurde der berüchtigten SS-Brigade Dirlewanger zugeteilt. In den 63 Tagen erbitterter Kämpfe, die mehr als 200.000 Polen das Leben kostete, musste er unvorstellbare Gräueltaten an der Warschauer Bevölkerung miterleben.

Auf der Flucht vor der Roten Armee fanden polnische Bauern den jungen Soldaten verwundet im Straßengraben. Trotz seiner deutschen Uniform versteckten sie ihn in ihrem Dorf vor den Russen. Über viele Umwege gelang es ihm 1946 nach Belgien zurückzukehren.

Als zu Beginn der achtziger Jahre die politischen Unruhen in Polen begannen, die Bevölkerung Hunger und Not litt, gründete Mathi Schenk eine private Hilfsorganisation und half viele Jahre die Not der Polen zu lindern.

Regie: Dietrich Schubert
Kamera: Wilfried Kaute
Ton: Andreas Fragl
Schnitt: Dietrich Schubert, Ingrid Terheggen
Länge: 80 Minuten
Jahr: 2002
DVD-Cover: Ansehen (pdf)