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Zwangsarbeiterlager in der Nordeifel

Der Fotograf Dietrich Schubert
Dietrich Schubert bei der Arbeit (2021)

Fotoausstellung

20. Juni – 29. August 2021

Kleiner Kunstraum Am Historischen Rathaus,
Bischofstr.1, 53879 Euskirchen, Telefon: 02251-9214977

Öffnungszeiten
Sonntag 15.00-18.00 Uhr und nach tel. Vereinbarung

Vernissage
Sonntag, d. 20. Juni 2021, 15.00 Uhr

1989 entstand mein Dokumentarfilm KRIEGSJAHRE IN DER EIFEL. Bei den Dreharbeiten berichteten Zeitzeugen von einem Lager, in dem russische Kriegsgefangene eingesperrt und drangsaliert wurden. Sie zeigten mir den Platz des ehemaligen Lagers. Inzwischen ein Stück verwildertes Land. Nichts deutet mehr auf das Lager hin. Seitdem beschäftige ich mich mit den Zwangsarbeiterlagern, die es in großer Zahl in der Eifel gab. Bis heute existiert nirgendwo ein Hinweis. Die Lagerdisziplin wurde oft mit brutaler Gewalt durchgesetzt. Unmenschliche Arbeitsbedingungen, Hunger, Misshandlungen und die Tötung von Gefangenen waren an der Tagesordnung. 

Abgang durch Tod (von Franz Albert Heinen) und Zwangsarbeiterlager im Kreis Monschau (von Dieter Lenzen) sind zwei Bücher über dieses bislang verdrängte und deshalb wenig bekannte Kapitel deutscher Regionalgeschichte. In jahrelanger Recherche haben die Autoren zahlreiche Plätze gefunden, an denen diese Lager existierten. Sie trugen zusammen, was sich noch in Erfahrung bringen ließ.

Mit F.A. Heinen und Dieter Lenzen bin ich zu den von ihnen lokalisierten Plätzen gefahren und habe sie mit einer analogen Großformatkamera fotografiert. Diese Technik hielt ich dem Thema angemessen. Ergänzt werden die Fotos durch Texte zu den einzelnen Lagern, dem Schicksal der Gefangenen. Verbunden mit der Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit auch in der Eifel sichtbare Zeichen der Erinnerung an dieses Kapitel deutscher Geschichte geben wird.

Dietrich Schubert

Beitrag im „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 15.6.2021